Liebe Freunde der großen Flasche,
es ist so weit: Die Jubiläumsedition Nummer 10 (!) geht an den Start. Und weil Ihr alle mittlerweile zu echten Kennern gereift seid, muss es natürlich was ganz Besonderes sein. Die Hohe Schule. Dafür haben wir die Königin aller Trauben gewählt: Pinot Noir, vulgo: Spät-Burgunder.
Wenn ich Königin schreibe, dann meine ich das auch so. Ich bin nach vielen-vielen Proben überzeugt: es müsste eigentlich DIE Pinot-Noir heißen. Denn diese Madame — wenn perfekt gemacht – besitzt eine enorme Dichte und Gehalt, ohne an Ausdruck oder Trinkfreude einzubüßen. Präziße, puristisch und elegant tänzelt sie einem über die Zunge.
Der Pinot Noir ist die qualitativ hochwertigste Traube, die man finden kann. Deswegen wird sie nicht nur im Burgund meistens als Einzelwein ausgebaut (im Gegensatz zum Bordeaux, dort gibt es fast ausschließlich Cuvées). Sie ist auch die klassische Rebe der etwas kühleren Anbaugebiete. Das hat seinen Vorteil: Denn hier reifen die Trauben langsamer und entwickeln so die eben beschriebenen, hochkomplexen Aromen. Die sehr dünnhäutigen Früchte verlangen dabei eine sehr feinfühlige Bearbeitung. Das ist auch der Grund, warum es nur sehr wenigen Winzern gelingt, einen Pinot der Weltklasse zu produzieren. Denn hier trennt sich schnell und meistens sehr eindeutig die Spreu vom Weizen. Die Spitzenweine kommen heute aber nicht mehr nur aus dem Burgund, sondern vor allem auch aus Deutschland (speziell: Baden und Pfalz). Jancis Robinson, die weltberühmte Weinkritikerin, schreibt dazu:
„The stunning quality of the best German Pinots is one of the world’s best kept secret.“
Deswegen freut es umso mehr, dass wir den Guru des Pinot Noir für uns gewinnen konnten: HE Dausch. Ein Irrer. Aber eben deswegen auch ein begnadeter Weinkritiker (er schrieb lange für den Gault Millau) und ebensolcher Weinmacher. Die Fachzeitschreift Vinum schreibt über ihn:
„…HE kennt jeder. Egal, bei welchem Spitzenwinzer man einkehrt, irgandwann fällt sicher sein Name und dass man letztendlich gemeinsam einen Wein getrunken hat…Niemand siezt ihn. Jeder kennt ihn nur als HE…er wuchs in einer Winzerfamilie auf…doch weder seine Banklehre noch sein Dasein als Skilehrer erfüllte sein Leben mit Zufriedenheit. Da traf er Armin Diehl und er lud ihn zu Weinverkostungen für den Gault Millau ein. Danach kam ihm die Erleuchtung…“
Irgendwann hat HE dann auch angefangen selbst Wein produziert, natürlich direkt in der Königsklasse Pinot Noir. Mit großem Erfolg: er bekam rundherum sofort Bestnoten. Sein Meisterwerk „The Gurus“ kostet stolze 42 € die Normalflasche.
Für unsere Edition (wie immer streng limitiert und wie immer von Hand nummeriert) haben wir in bekannter Manier noch eine Schippe drauf gelegt. Denn unser Wein wurde zum einen im Weingut Bernhard Koch vinifiziert. Dieses Familienweingut (gerade beim Gault Millai mit dem zweiten Stern bedacht) liegt am Rande des barocken Winzerdorfes Hainfeld. Auf 40 Hektar wachsen hier zum großen Teil Rieslinge und weisse Burgundersorten auf sandigem Lößlehmboden, Kalk und der richtigten Portion Eisen. Ideale Vorrausetzungen gerade für den Pinot. In den letzten Jahren widmeten sich die Kochs deshalb verstärkt der Rotweinbereitung. Für dieses Vorhaben hat man HE gwinnen können. Er unterstützt die Kochs als Winemaker. Eine Folge: Alle Trauben werden von Hand geerntet und sehr schonend verarbeitet.
Zum anderen hat HE Bernhard Koch überzeugt, ein sehr kostspieliges Experiment einzugehen. Die komplette Ernte des Topjahrganges 2009 wurde in nagelneue Barriques unterschiedlicher (aber allesamt bester französischer) Hersteller ausgebaut. Streng nach den Vorgaben von HE. Das Ergebnis ist überwältigend. Wir haben schon im letzten Jahr Fassproben kosten dürfen. Zudem haben wir uns damals ein „ius primae noctis“ erkämpft. Will sagen: Nun, da der Wein auf Flaschen gezogen werden kann, haben wir uns als erste „das eine“ Fass aussuchen dürfen. Und so natürlich den feinsten aller feinen Tropfen für Euch ergattert.
Die Entscheidung, welches Fass es denn nun unseres werden soll, haben wir zusammen (und einstimmig) mit drei anderen Weltklassewinzern getroffen. Die wollen hier aber lieber ungenannt bleiben, hatten diese gestandenen Mannsbilder bei der Probe doch allesamt Tränen in den Augen. Und sicherlich die Fäuste in den Taschen ob der herausragenden Qualität.
Nun zum Geschäftlichen: Jede Magnum dieses ungewöhnlich guten Pinot Noir – der garantiert gegen Weine zum fünffachen Preis standhalten kann – kostet lediglich 59 €. Zur Erinnerung: das ist in etwa der Literpreis von HE’s „The Gurus.“
So gesehen könnte man auch sagen: Bei uns gibt es satte 50% Nachlass. Und zwar für den besseren Wein, würde ich mal sagen. Das nennt man wohl landläufig einen echten Jubiläumsrabatt und treibt mir jetzt wiederum die Tränen in die Augen.
Dieser Wein ist gut und gerne 15 Jahre lagerfähig. Auch deswegen sollte man bei der Anzahl der zu bestellenden Pullen diesmal nicht geizen. Und wie immer mein freundschaftlicher Rat: Bitte jetzt (und am einfachsten per reply) ordern. Bevor ich es mir anders überlege, oder HE gar mit Rückkauf droht. Zuzutrauen wäre es ihm.
Also: Bitte jetzt. Und bitte reichlich.
Unser Wein hört auf den Namen „Pinot 10 HE.“ Wer dabei an Bo Derek in Flaschen denkt, kommt der Wahrheit schon ziemlich nahe…
Herzlichst
Euer Magnum-cum-Laude Team
Katja & Till Wagner