Liebe Freunde der großen Flasche,
es ist so weit, die 11. Edition von Magnum cum Laude geht an den Start. Und weil Weihnachten naht, haben wir uns was sehr Spezielles einfallen lassen.
Von Anfang an hatten wir nämlich die kirre Idee, dass eine Weihnachtsausgabe von Magnum cum Laude mal ein Champagner der Extraklasse sein sollte. Einfacher gesagt, als getan. Denn wir wollten unseren eigenen Champagner machen.
Um sicher zu stellen, dass das dann auch wirklich ein (Korken-) Knaller wird, braucht man so allerhand:
- Einen Topjahrgang (für reinen Jahrgangsstoff)
- Einen Topwinzer, der einen Topgrundwein produzieren kann
- Einen Topkellerbetrieb, der strikt nach der Méthode champenoise produziert (dazu gleich mehr).
Als klar war, dass der Jahrgang 2009 top werden würde, haben wir zugeschlagen. Und Roland Pfleger, diesen radikalen Qualitätsfanatiker, gebeten uns genügend sortenreinen 1A Riesling aus seinen besten Lagen zur Verfügung zu stellen. Roland hat dann mit gewohnter Akrebie auch den geeigneten Kellereibetrieb ausgesucht und strikte Anweisung gegeben, wie zu produzieren ist. À la champenoise nämlich.
Nun ist Roland kein Franzose, und unser Kellereibetrieb liegt auch nicht in der Champagne. Deswegen darf sich unsere Edition auch nicht Champagner schimpfen, sondern ist offziell vielmehr ein Crémant.
Als Crémant bezeichnet man seit 1994 „Schaumweine mit kontrollierten Herkunfts-bezeichnung außerhalb der Champagne“, die jedoch streng, bei uns sogar besonders streng, nach dem Champagnerverfahren hergestellt werden.
Dabei sind wesentliche Regeln der Produktion vorgeschrieben. Hierzu gehören beispielsweise die Ganztraubenpressung (bei dem nur die erste, sehr sanfte Pressung für den Crémant verwendet wird) und eine Mindestzeit von neun Monaten für die Verweildauer auf der Hefe. Gute gemachte Crémants wie der unsere sind sanft moussierend, ihre Kohlensäure ist sehr fein eingebunden. Kein Bubbelwasser, sondern vielmehr ein sehr vornehmes Prickeln, das einem da auf der Zunge tanzt.
Die im Wein gelöste Kohlensäure entsteht, anders als etwa beim meist ordinären Prosecco, bei einer zweiten Gärung in der Flasche (genau dieses seltene Verfahren nennt man dann auch „Méthode traditionnelle oder Méthode champenoise“). Also ohne den Zusatz von Kohlensäure. Großer Unterschied, das.
Und noch einer: etwa 80 % aller Champagner werden aus Grundweinen verschiedener Jahrgänge zu einer Assemblage verschnitten und kommen deswegen ohne Jahrgangsangabe auf den Markt. Für uns kein Weg. Denn wir müssen uns ja nicht um „gleichschmeckende“ Ware (unabhängig vom Weinjahr) kümmern, sondern wollen nur eins: den besten Stoff!
Unser Crémant ist also auch deswegen ein sehr seltener Vertreter von absoluter Spitzenklasse. Ein Grund mehr jede einzelne Flasche unserer sehr kleinen Auflage (nur 200) wie üblich mit Hand zu nummerieren.
Der Crémant verbessert sich nach abgeschlossener Gärung auf der Hefe (16 Monate!) und kann auch deswegen über einige Jahre gelagert werden.
Die abgestorbene Hefe vollzieht einen enzymatischen Zersetzungsprozess, der dem Crémant sein Aroma verleiht. Ferner sorgt diese sogenannte Autolyse für eine feine Lösung der Kohlensäure im Wein, die später im Glas für eine besonders feine und lang anhaltende Perlage sorgt. Dittsche würde also bei einem Schluck aus der Pulle zu Recht feststellen: „Das perlt!“
Zum Ende muss die Hefe aus der Flasche entfernt werden. Dazu wurden die Flaschen in Rüttelpulte gestellt. Am ersten Tag liegen die Flaschen fast waagerecht. 21 Tage lang werden die Flaschen dann gerüttelt. Dabei werden sie in den ersten zwei Wochen täglich um eine zehntel Umdrehung gedreht.
In der letzten Woche werden sie dann Tag für Tag immer weiter auf den Kopf gestellt. Handgerüttelt wird heute nur noch sehr selten. Selbst bei Nobelmarken übernehmen meistens Roboter das Rütteln. Nicht bei uns, alles 100% Handarbeit!
Um die abgesetzte Hefe aus der Flasche zu bekommen, wird der Flaschenhals dann durch eine Kühlsole (Eisbad) geführt, so dass die Hefe als Pfropf gefriert. Dann wird der Kronkorken geöffnet und der Eispfropf schießt durch den Überdruck aus der Flasche.
Die verloren gegangene Flüssigkeit wird anschließend mit dem identischen Grundwein (zumindest bei uns, wiederum ein seltenes und untrügliches Qualitätsmerkmal!) gefüllt, dann kommt der Korken auf die Flasche.
Gerade bei Crémant hat die Flaschengröße im übrigen einen klaren Einfluss auf die geschmackliche Qualität des Inhaltes. Der gleiche Stoff schmeckt aus der Magnumflasche in der Regel deutlich harmonischer als aus der Normalflasche und reift auch besser. Noch größere Formate bieten hingegen keinen Vorteil mehr, da sie in der Regel nicht – was bei unseren Magnums aber sehr wohl der Fall ist – in derselben Flasche vergoren wurden.
Will sagen: Egal, ob für das anstehende Weihnachtsfest oder die Silvesterparty, besorgt Euch genug von diesem Topstoff. Damit Euch das diesmal besonders leicht fällt, bekommt ihr die Magnum zum Fest der Liebe fast geschenkt. Denn pro Pulle berechnen wir nur sehr christliche 39 Euro. Da mag der ein oder andere sogar darüber nachdenken, andere mit einem Fläschchen (wenn man das bei 1,5 Literpullen überhaupt sagen darf) zu beglücken.
An dieser Stellen zwei freundliche Warnhinweise:
- Dieser Crémant macht süchtig, aber wir werden kaum nachliefern können.
- Schnell muss man sein, denn Weihnachten lässt sich nicht schieben und unsere limitierte Edition ist erfahrungsgemäss so schnell weg, wie der Korken aus der Flasche knallt.
Deswegen jetzt bestellen, und wie immer: bitte reichlich. Am einfachsten per reply.
Euch allen eine frohe und in diesem Jahr sicherlich ganz besonders prickelnde Weihnachstzeit!
Euer Magnum-cum-Laude Team
Katja & Till Wagner