Ausgezeichnete Weine in großen Flaschen

Ne ziemlich dicke Jungfrau. Aus der ziemlich großen Pulle.

Liebe Freunde der großen Flasche,

es ist soweit: Die 24. Edition von Magnum cum Laude geht an den Start. Wie immer streng limitiert, wie immer von Hand nummeriert. Nachdem wir uns bei den letzten Editionen rund um den eigenen Schornstein bewegt haben (Italien, Frankreich, Deutschland), ist es an der Zeit, mal wieder auf Fernreise zu gehen. So kommt die aktuelle Edition aus Südafrika.

Dort wächst nämlich Katjas Lieblingstraube: Pinotage. Das ist eine Rotweinsorte, die durch die Kreuzung von Cinsault (Hermitage) und Spätburgunder entstanden ist. Sie wurde bereits 1924 an der Universität Stellenbosch von Professor Abraham Izak Perold gezüchtet und gedeiht nur in Südafrika (von ein paar winzigen Flecken in Neuseeland, Kanada, Brasilien und Israel mal abgesehen). Wollten wir eigentlich schon lange mal machen.

Aber es gab da zwei Dilemmas:

1. Lange Zeit war der Pinotage verrufen, weil er nicht selten Aromen von verbranntem Gummi aufwies. Heute findet man mit entsprechendem Näschen aber extrem hochwertige und schöne Pinotage-Weine in Südafrika. Ein solcher Wein ist dann charmant und gleichzeitig rustikal. Im besten Sinne des Wortes urig und mit unverkennbarem Wiedererkennungswert. Ein voller Körper vereint sich mit den körnigen Tanninen zu einer samtigen Balance. Besonders einzigartig ist sein intensives, rauchiges, an rohes Fleisch oder geräucherten Speck erinnerndes Aroma. Zumindest wenn er, wie der unsrige, im Barriquefass ausgebaut wurde. Allein: Man muss dieses Muskelpaket richtig anpacken. Dazu aber gleich noch mehr.

2. In Südafrika gibt es eine deutlich andere Arbeitsteilung als in der alten Welt. Die Regel: Es gibt Weinbauern und Weinmacher. Letztere besitzen oft nicht eine einzige Rebe und lassen sich die Trauben (oder gar den fertigen Wein!) anliefern, den sie dann – mehr oder weniger geschickt – vermarkten. Uns ist das eher unheimlich. Deswegen wollten wir unseren Wein von jemandem, der ein „klassisches“ Weingut betreibt. Zudem sollte dieser jenige auch genau wissen, wie man das potenzielle Pinotage Monster bändigen kann.

Fündig geworden sind wir bei der Familie Momberg. Ihnen gehört in Stellenbosch, der Wiege des Pinotage, seit fast 100 Jahren eines der ältesten Weingüter am Kap der guten Hoffnung. Ein 4.5 von 5 Sterne Weingut sagt John Platter, Südafrikas Wein-Papst. Es liegt sehr malerisch am Ende des Devon Valley, an den Hängen des Papegaai-Bergs. Dessen leicht lehmige Böden speichern die Feuchtigkeit optimal, so dass die Weinberge nicht künstlich bewässert werden müssen. Die Weinberge liegen an den Nordhängen (und weil Südafrika ja auf der Südhalbkugel liegt, also auf der Sonnenseite) mit optimalem Mikroklima. Die Rebstöcke für unseren Wein sind knapp 50 Jahre alt, die Trauben werden allesamt handgelesen.

Der eigentliche Trick ist aber folgender: Bei unserem Pinotage verwenden wir ausschließlich den Vorlaufmost (a. k. a. Jungfernmost). Dabei werden die Trauben nur sehr behutsam angepresst. Genau so bändigt man ihn, den Pinotage. Denn zusammen mit einer alkoholischen Gärung von 4 Tagen bei 26 Grad und anschließender malolaktischer Gärung sorgt das für eine perfekte Balance von Säure, Zucker, Aromen und Tanninen. Danach wandert unser Tropfen noch für fast ein Jahr in 95 % französische und 5 % amerikanische Eiche.
Für diesen irren Aufwand wird man dann aber auch ordentlich belohnt: Mit trockenem, rubinrotem Ton, mit leicht violetter Färbung. Mit kraftvollen und fruchtigen Aromen von dunklen Pflaumen, weichen Tanninen und tollem Barriqueton. Und dann sind da noch: Schwarze Johannisbeere, Kaffee, Tabak, Gewürze und wie gesagt: Rauchspeck.

Summa summarum: Es ist zwar Jungfrauensaft, aber der ist ziemlich fett!

Deswegen haben wir dem Wein auch folgenden Namen verpasst: Die dik Maagd (Afrikaans für „Die fette Jungfrau“). Und weil das für manche Ohren vielleicht ein wenig chauvinistisch klingt, hat mich Katja gezwungen pro Magnum einen ordentlichen Anteil in die Chauvi-Kasse einzubezahlen und diesen Vorteil direkt an Euch weiterzugeben. Mann-Mann-Mann.

Weinetikett EDITION #24

So kommt Ihr in den Genuss, die dicke Jungfrau für schlappe – fast wäre ich geneigt zu sagen eunuchenhafte – 34 Euro in Euren Keller legen zu können. Pro Magnum versteht sich (wie immer plus Versand und Verpackungskosten zum Selbstpreis).

Nur schnell müsst Ihr sein. Also bitte JETZT ordern. Am einfachsten per reply, am liebsten reichlich.

Und dann: viel Spaß mit unserem jüngsten Kind!

Euer Magnum cum Laude Team

Katja & Till Wagner