Ausgezeichnete Weine in großen Flaschen

Der Riesen-Weißwein (auch) für Rotweintrinker. Selbstverfreilich im 1,5-Liter-Format.

Liebe Freunde der großen Flasche,

es ist so weit, die langersehnte Edition #27 geht an den Start. Wie immer streng limitiert, wie immer von Hand nummeriert. Und wie immer eine Entdeckung der besonderen Art.

Im Normalfall finden wir unsere Weine im Keller der besten Winzer rund um den Globus. Diesmal war es allerdings etwas anders. Denn bei einer unserer zahlreichen Erkundungsreisen durch die Barriquegewölbe im Weingut Knipser sind wir auf zwei ganz spezielle Korkmotten gestoßen: Sven Ohlinger und Philipp Seeger. Als echte „Pälzer Buwe“ sind sie inmitten der Weinberge aufgewachsen. Durch den frühen Kontakt zu den besten Winzern der Region entschieden sich beide Weinbautechnik zu studieren. Weil sie aber nicht das Glück eines elterlichen Weingutes hatten, heuerten sie vor vielen Jahren bei einem der Besten an. Stefan Knipser. Einen besseren Mentor kann man sich kaum wünschen. Denn der ist nicht nur Top of the Pops, wenn es um Spitzenweine geht, sondern er motiviert seine Mannschaft sehr erfolgreich und permanent zu einer stets steigenden Qualität der Weine. Ein so trainierter Nachwuchs will dem Meister natürlich irgendwann beweisen, dass man es mittlerweile (mindestens) genauso gut kann. Auch hier lässt Stefan sie großzügig gewähren.

So haben Sven und Philipp im Jahre 2010 parallel ihr eigenes Weinabenteuer gestartet. Auf der Anhöhe des Bissersheimer Steig haben sie 25Ar ergattert und mit eigenen Reben bepflanzt. Die Parzelle zeichnet sich durch optimale Sonneneinstrahlung und perfekte Durchlüftung aus. Genau diese Kombination brauchte es für ihr ehrgeiziges Projekt. Denn Sven und Philipp wollten nicht einfach nur einen ordentlichen Wein machen, sondern sie haben sich gleich die Königsklasse vorgenommen. Es musste eine Burgundersorte sein. Ganz konkret: ein Chardonnay. Und der ist bezüglich Standort und Lage besonders anspruchsvoll. Weil er zu Botrytisbefall neigt, der schnell zu unangenehmen Bittertönen führt, ist gerade die Durchlüftung der Laubwand ziemlich entscheidend. Als eine der wenigen Weißweinsorten kann der Chardonnay zudem extrem vom Ausbau in Eichenfässern profitieren. Kein Wunder also, dass sich unsere Weinbautechniker genau darauf fokussiert haben: Denn gerade beim Ausbau mit Holz können sie ihr ganzes Wissen an den Mann (oder die Frau) bringen.

Bei unserem Wein haben sie dabei aus dem Vollen geschöpft: Ernte von hochreifen Trauben mit 100 % gesundem Lesegut Anfang Oktober 2014, natürlich per selektiver Handlese mit extrem niedrigen Erträgen. Dann Ausbau in einer genau ausbaldowerten Mischung aus neuen und gebrauchten Barriques (die wiederum sind ausschließlich beste französische Ware, na klar). Anschließend folgte ein neunmonatiges Hefelager mit mehrmaligem Aufrühren, der sogenannten Bâtonnage. Abgefüllt wurde im Juli 2015, der Wein ist also noch fast ein Jahr auf der Flasche gereift. Ja, ja, was tut man nicht alles, um seinen Chef zu beeindrucken! Ist zu 100 % gelungen:

Mit einem Wein, der nach reifen Äpfeln duftet. Und nach Haselnüssen. Mit feinen Röstaromen und einer perfekt eingebundenen Tanninstruktur. Am Gaumen präsentiert er sich aber frisch mit schöner, zurückhaltender Säure. Im Ganzen hat er unglaublich Druck! Ein wirklich super starker Wein. Stoffig. Nachhaltig. Aber mit zartem und nicht brutalem Holz wie etwa bei den Amerikanern. Getrunken aus einem schwarzen Glas würde wohl so mancher einen Rotwein vermuten.

In Deutschland sind nur ca. 2 % der gesamten Weinanbaufläche mit Chardonnay bepflanzt. Die Qualität der Vorbilder aus Meursault, Chablis, Puligny-Montrachet und Corton-Charlemagne scheint vielen deutschen Weinmachern doch unheimlich. Aber genau an diesen oft unerschwinglichen Preziosen haben sich unsere Korkmotten orientiert. Und schon mehrfach in Blindverkostungen bewiesen, dass sie nicht nur mithalten können, sondern die Nase ziemlich weit vorne haben.

Bevor es jetzt bei Euch zur einer dem Konsum abträglichen Schluckatmung kommt – ob des mutmaßlichen Preises – hier die Entwarnung. Jede Magnum unseres Weines, der im Übrigen auf den Namen „The Big SOPS“ hört, kostet lediglich 45 Euro (plus Verpackung und Versand zum Selbstkostenpreis). Also einen Bruchteil von einem guten Chablis oder gar Meursault. Hip hip hooray!

Weinetikett EDITION #27

Deswegen mein Appell an alle Weißweintrinker: Bitte jetzt ordern. Und bitte schnell wie immer. Und besser reichlich (denn der Wein kann locker bis 2022 gelagert werden). Und am einfachsten per reply. Und mein ausdrücklicher Appell an die Rotweinfreaks unter Euch: Werft Eure Vorurteile über Bord. Kauft Euch im Zweifel zusätzlich ein paar schwarze Gläser. Ihr werdet Euch wundern. Aber so was von.

Wir wünschen Euch einen tollen Sommer.

Euer Magnum cum Laude Team

Katja & Till Wagner