Liebe Freunde der großen Flasche,
es ist so weit, die – wie immer streng limitierte und von Hand nummerierte – Edition #39 von Magnum cum Laude geht an den Start.
Traditionell geht es bei unserer Sommeredition immer um einen besonderen Weißwein. Dieser hier ist nicht nur besonders, sondern wirklich einzigartig. Er kommt aus dem Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Luxemburg. Von der Saar, um genau zu sein. Dazu muss man ein bisschen aus dem geschichtlichen Nähkästchen plaudern:
Die Wurzeln reichen (sprichwörtlich) weit zurück bis in die Antike, als die Gegend um Mosel und Saar von den Römern erobert wurde. Sie förderten und verfeinerten die Methoden und pflanzten im großen Stil an. Durch das Mittelalter hindurch retteten dann die Klöster und die Kirche die Weinkultur und die Pflege der Reben bis in die Neuzeit fort. Der perfekte Boden (blauer Devonschiefer) und die klimatischen Verhältnisse an der Saar sind einzigartig für die Königin der Trauben, den Riesling. Fachleute zählen die hier erzeugten Rieslingweine zu den größten Weißweinen der Welt.
Am Anfang des 20. Jahrhunderts galt der Riesling von der Saar als der teuerste Weißwein der Welt. In der Regel war er doppelt so teuer wie die Bordeaux-Rotweine. Auf der Titanic gab es mehr Saarweine an Bord als Top-Erzeugnisse aus dem Burgund. Zu Spitzenzeiten kostete eine Flasche SaarRiesling 15 Goldmark, was heute etwa zwei durchschnittlichen Monatslöhnen entspricht.
Zwei Weltkriege und der Holocaust hinterließen viele Trümmer. Mit der Vertreibung und Ermordung der jüdischen Weinhändler, die den Saarwein einst in alle Welt vermarktet hatten, war der Niedergang vorgezeichnet. Endgültig besiegelt wurde er durch die Nachkriegsentwicklung. Vor allem billig sollten die Weine im Nachkriegsdeutschland sein.
Was aber nur wenige wissen: Auch heute noch kommt der teuerste Weißwein von der Saar. Von Egon Müller aus Wiltingen. Seine Weine kann man eigentlich nur auf Auktionen ersteigern, keine Flasche geht dabei unter 1.000 Euro an den glücklichen Besitzer über. Manche seiner Preziosen erzielen gar fünfstellige Preise. Pro Pulle wohlgemerkt.
Im gleichen Ort ist auch das Weingut Van Volxem ansässig. Seit 20 Jahren arbeitet der Bitburger-Erbe Roman Niewodniczanski ebenfalls – und mit viel Erfolg – am Comeback des SaarRieslings.
Neben Egon Müller und Van Volxem gibt es seit 2011 in Wiltingen einen dritten Ritter im Kampf für Rieslinge von Weltklasse: Die Weber-Brüder. Sie sind in Wiltingen aufgewachsen und von Kleinkindtagen an mit Wein beschäftigt. Einer der beiden war jahrelang der prägende Kellermeister im Saarweingut Van Volxem. Der andere ist Betriebsleiter im angesehensten Weinbaubetrieb von Luxemburg. Ihre eigenen Weine sind wirklich fantastisch. Aber leider sehr rar. Die beiden kaufen nur peu à peu neue Lagen hinzu. Sie kennen hier jeden Hügel und schlagen deswegen nur sehr selektiv zu. Im Moment bewirtschaften sie gerade mal drei Hektar. Eine brutale Ertragsreduktion – um die Qualität weiter zu maximieren – tut ihr Übriges. Als die renommierte Weinzeitschrift „Vinum“ die beiden Buben zudem zur „Entdeckung des Jahres 2018“ gekürt hat, war ihr bescheidenes Lager binnen Stunden ausverkauft. Mit Ausnahme unserer Magnums, versteht sich. Denn die hatten wir uns schon kurz vorher geangelt. Das Glück ist mit den Tüchtigen!
Unser Wein aus dem Jahrgang 2017 ist der Archetyp des perfekten SaarRieslings. Er stammt vom Oberemmeler Altenberg, eine sehr spannende Südlage mit fast 60 Jahre alten Reben in der (megasteilen) Steillage. Die Anlage wird in der traditionellen Einzelpfahlerziehung bewirtschaftet. Es wird naturnah gearbeitet, Herbizide sind tabu, bretonische Zwergschafe erledigen den Job im Unterholzbereich. Der Ertrag wurde auf 37,5 hl/ha reduziert, der Wein ist spontanvergoren und lag fast ein Jahr auf der Hefe im Edelstahl. Seitdem reift er in der Magnum. Wie es sich für einen Top-SaarRiesling gehört, hat er lediglich 10 % vol. Alkohol. Der Wein ist trocken, hat aber einen relativ hohen Anteil von natürlichen Fruchtsäuren. Auch das macht unseren Wein besonders lange lagerfähig.
Die Fruchtsäure ist zudem strukturgebend, sie sorgt für eine tolle Frische. Die feine Mineralik in Kombination mit der Frucht erzeugt einen grandiosen und pfeilgraden Spitzenwein mit enormem Ausdruck. Die Aromatik erinnert an Orangenblüte, Zitronenschale, Bergamotte und auch Ingwertöne. Auf der Zunge geht die Post ab, fetziger Rock’n’Roll. Zum Abschied spielt sich eine tolle Salzspur ein, die irre viel Druck entwickelt.
Das alles ist so doll, dass wir die Königin noch geadelt haben. Unser Wein hört deswegen (und zwar zu Recht!) auf den Namen „King of Queens“.
Preislich hingegen sind wir überaus proletarisch unterwegs. Denn für nur super schlanke 39 Euro (plus Verpackung & Versand zum Selbstkostenpreis) pro Magnum kann man diesen königlichen Trunk in den eigenen Keller locken.
Deswegen wie immer an dieser Stelle der dringende Rat: Ordert bitte JETZT. Und ordert bitte reichlich. Am einfachsten per Reply.
Euch einen beschwingten Sommer, der mit diesem Wein eigentlich garantiert ist!
Euer Team von Magnum cum Laude
Katja & Till Wagner