Liebe Freunde der großen Flasche,
es ist so weit, die Edition Nummer 9 geht an den Start. Auch dieser Wein wurde von langer Hand vorbereitet. Dann kam das annus horribilis. Großer Schrecken rundherum. Später die Erlösung: Top-Winzer können auch in 2010 mit bester Qualität aufwarten. So mancher Weinliebhaber bunkert gar diesen Jahrgang, denn die Kritiker sind sich einig: Die äußerst raren Topweine aus diesem Jahrgang werden zu den ganz Großen zählen. Nur mit dem bunkern wird es wohl so nichts werden. Denn die Mengen sind mehr als dürftig. Uns egal, denn wir haben wieder genügend brillanten Stoff für unsere streng limitierte Edition. Seit ein paar Wochen schlummert er in unserem Magnums und wartet sehnsüchtig darauf, Euch allen eine sprichwörtlich große Freude zu bereiten.
Auch bei dieser Edition gibt es wieder eine Premiere. Denn hier habe ich zuerst den Winzer entdeckt: im Keller der Familie Knipser. Da treibe ich mich gerne rum, denn da kann man viel lernen und wenn man Glück hat, aus den vielen Fässern probieren. Schlaraffia!
Bei einem dieser Vergnügen stand da ein junger, lausbubenhafter Kerl, der mir gleich sympathisch war. Nun fragt man bei solcher Gelegenheit nicht nach dem Beruf. Das er was von Wein verstand, war aber sofort klar. Ein paar Wochen später habe ich ihn wieder getroffen. Er war wie ich Gast einer irren Weinprobe. Großes Hallo und dann die Ankündigung des Gastgebers:
„Ich freue mich ganz besonders, den Jungstar der Pfälzer Winzer begrüßen zu dürfen. Er hat für seine Weine gerade den zweiten Stern beim Gault Millau bekommen und ist einer von nur vier Winzern im Talentepool des VDP. Herzlich willkommen Mario Zelt.“
Das ich ihn im Keller der Knipsers kennen gelernt hatte, hat im übrigen nichts mit Weingut-Spionage zu tun, sondern hat drei andere Gründe:
Erstens sind die Knipsers die direkten Nachbarn des Weingut Zelt in Laumersheim, deswegen beackern sie auch die gleichen Lagen (allesamt großes Kino). Zweitens sind er und Stefan Knipser seit dem Sandkasten die dicksten Freunde. Drittens bilden sie zusammen mit dem ebenfalls überragenden Philipp Kuhn die „Laumersheimer Troika“ der Spitzenwinzer. Deswegen treffen sich die drei Kumpel auch regelmäßig, geben sich Tipps und versuchen ständig, bessere Weine als die jeweils beiden anderen zu machen. Dieser freundschaftliche Wettbewerb produziert Weine der Extraklasse.
Kein Wunder also, was der Gault Millau über Mario schreibt:
„Die Mario-Zelt-Spiele gehen auch in diesem Jahr weiter. Man kommt nicht drum herum, diesem jungen Mann für seine Steigerungen zu applaudieren. In der letzten Ausgabe forderten wir für den nächsten Schritt noch ein bis zwei Spitzen nach oben – und jetzt stellt er uns acht Weine über 86 Punkte hin, die vor Saft, Intensität und Charakter nur so strotzen. Hier spielt einer auf einer großen Klaviatur, und er spielt echt gut.“
Kommen wir zu unserem Wein: Das Jahr 2010 hat sehr säurebetonte Weine hervorgebracht. Wer nicht wie ich mit Elbling gesäugt wurde, kann sich damit schon ein wenig schwer tun. Deswegen haben wir eine Cuvée produziert. Aus bestem Riesling und sehr schmelzigem Weißburgunder. Nach langem Testen haben wir uns für eine 50:50 Mischung entschieden. Denn so bleibt die tolle Säure, die dem Wein einerseits ein gigantisches Rückgrat verpasst und andererseits unserem Wein eine Süffigkeit verleiht, die geradezu nach einer großen Flasche schreit. Die Wucht in Flaschen. So wird der Wein auch heißen: fiftyfifty.
Weil wir beide so viel Spaß bei der gemeinsamen Sache hatten, hat Mario mir einen Preis gemacht, der geradezu lächerlich ist für einen Wein dieser Qualität. Will sagen: Mario ist zwar ein Topwinzer, aber ein lausiger Kaufmann. Was für Euch Grund zu Freude sein dürfte:
Denn eine der wie immer streng limitierten (und handnummerierten) Magnums kostet lediglich 39 € (plus Verpackung und Versand). Nein, kein Druckfehler: Jede Magnum kostet wirklich nur 39 €.
Deswegen mein eindringlicher Rat: Ordert bitte jetzt und ordert bitte reichlich! Am besten per Mail. Und am besten schnell.
Und dann: Flasche kühlen, Stühle und Gläser vor die Tür, den Wein genießen und sich unentwegt eins in Fäustchen lächeln. Ob der Qualität und ob des Preises.
Natürlich kann der Wein sofort genossen werden. Und an jedem lauschigen Sommerabend in den nächsten zwei Jahren. Rein theoretisch, denn nach dem ersten Schluck wird es dazu wohl nicht kommen.
In diesem Sinne: wir wünschen Euch einen großen Sommer!
Euer Magnum-cum-Laude Team
Katja & Till Wagner